ASRock - meine kleine Hassliebe
Letztes Jahr habe ich meinen PC aufgerüstet. Mein damaliger PC, bestehend aus
- einem Intel I7 3770,
- eine Nvidia Geforce 680 GTX mit 4 GB vram,
- 16 GB Ram,
- ein ASRock Fatal1ty P67 Professional,
- 3x SATA SSDs,
- eine Samsung 950 Pro,
- 4x SATA HDDs,
- ein Corsair RM750x Netzteil,
sollte seine Innerreien verlieren. Gehäuse, Festplatten, Netzteil wollte ich natürlich behalten.
Der Intel Prozessor war nun 5,5 Jahre alt (auf dem markt schon 6 Jahre) und weil Intel meint das sie aller furz lang einen neuen Sockel brauchen, konnte man den Prozessor auch nicht sinnvoll aufrüsten. Daher musste das Mainboard raus und da damals noch DDR3 angesagt war, passt dieser natürlich dann auch nicht auf das neue Board.
Als ich mir Gedanken um die Komponenten gemacht habe, wusste ich das ich 2 Dinge wollte: Einen AMD Ryzen 2700x und eine Nvidia Geforce 2080ti und 32 GB RAM.
Damit waren die hälfte der benötigten Komponenten schonmal abgeklärt und ich musste nur noch RAM und das Board suchen.
Wenn man sich etwas durch Reddit liest, bekommt man schnell mit das die AMD Prozessoren am besten mit den Samsung Ram Dies zurecht kommen. Und das AMD von höheren Taktraten ziemlcih gut profitiert. Allerdings schwächt sich diese Kurve sehr stark bei mehr als 3000Mhz ab. Also habe ich mich da für den Gskill 3200 Mhz mit cl14 Timings entschieden. Darauf sind Samsung Dies und etwas mehr als 3200 Mhz schafft der Ram auch.
Das schwierigste war für mich mittlerweile das Mainboard. Hier hat meiner Meinung nach quasi gar keine Entwicklung in den letzten 5 Jahren stattgefunden. Klar mittlerweile hat jedes 0815 Board facy und super einmalig affenartig geiles RGB-Licht und soweiter aber das interessiert mich einen feuchten dreck.
ich wollte ein Mainboard auf einer aktuellen x470 Plattform und an das ich meine Festplatten alle anbinden kann. Und damit waren 95% schonmal raus.
Ich habe vor (jetzt sind es) 6 jahren ein Mainboard mit 8x Sata Anschlüssen gekauft. Mittlerweile muss man ja Dankbar sein wenn man noch 6 Stück hat. Was zur Hölle soll denn das bitte?
Mit 8 SATA Anschlüssen gab es gar nichts mehr. Mit 6 stück konnte ich mich, da ich alles auf Mindfactory bestellen wollte, zwischen dem MSI X470 GAMING PRO CARBON und dem ASRock Fatal1ty X470 Gaming K4 entscheiden. Wobei mir diese entscheidung dann nicht wirklich schwer gefallen ist. Mit MSI hatte ich mal ganz miese Erfahrungen gemacht. Habe mir ein neues Board eingebaut und beim einschalten hat sich dieses in Rauch aufgelöst. Inklusive meines Netzteils welches dann Schrott war. Zum Glück ist nicht noch mehr kaputt gegangen, damals. Das Board bekam ich ersetzt, das Netzteil nicht.
Dazu kam noch das mein Kumpel Jahrelang immer wieder Sound Probleme hatte. Erst hatte er dieses mit dem Internen Audiocontroller, dann hat er sich einen USB Kopfhörer zugelegt und schließlich gab es da genau die selben Probleme. Dann hat es nicht mehr lange gedauert bis der Prozessor nur noch auf 600Mhz lief. ( vielleicht auch 900, bin mir da gerade nicht mehr so sicher.) Hat sich herausgestellt das die ganze Serie der Boards probleme mit der Spannungsversorgung hatte. die Boards gab es zuhauf auf ebay, alle als defekt zu kaufen.
Also wieder ASRock genommen. Mit meinem Board hatte ich in den ganzen 5 Jahren absolut keine Probleme. Das lief Einwandfrei und war zudem noch sehr komfortabel wie sich später herausstellen sollte.
Außerplanmäßig hinzu kam dann noch eine SATA-Erweiterungskarte damit ich meine Festplatten anstecken kann die ich habe.Da mir ja genau ein SATA Steckplatz fehlte.
Also neue Komponenten bestellt, allerdings nur 16 GB (2x8GB) RAM fürs erste, die anderen 16 GB RAM wollte ich dann vom Erlös der Verkäufe der alten Komponenten kaufen.
Komponenten kamen dann auch irgendwann, PC zusammengebaut und - ging nicht. Kurze Panik, einmal durchgeatmet, Schalterstellung am Netzteil von 0 auf 1 gestellt und zack, der PC bootet.
Die UEFI Einstellungen waren zugegebenermaßen etwas nervig. Vermutlich hauptsächlich wegen der SATA-Erweiterungskarte muss ich da irgend einen Legacy kompatibilitätsquatsch abstellen weil das Board ansonsten ewig (und ich meine wirklich ewig, mindestens 30 sek) braucht um mal das OS zu booten. Bevor ich da die richtige option gefunden habe und bemerkt habe das ich das ausstellen kann, hatte ich schon das erste mal wut auf ASRock. Dann musste ich die Spannung des RAMs anheben da der nur 1.2v statt 1.35v anliegen hatte und nicht ordentlich taktete. Alles kein Hexenwerk aber nervig.
Das 2. mal Wut ließ nicht lange auf sich warten.
Was macht man wenn man einen neuen Prozessor hat und etwas lange weile?
Genau! Man schaut ob er sich takten lässt und wenn ja wie hoch. Nur total blöd wenn man dann Ultrafastboot noch an hat weil man von den voherigen Bootzeiten total genervt war und so nicht mehr ins UEFI kommt weil das mit aktiviertem Ultrafastboot einfach nicht mehr geht.
Also das UEFi auf die Standardeinstellungen zurücksetzen. Bis hier her war ich ja noch selbst schuld.
Und da frage ich mich ehrlich was man sich bei den Produktentwicklern vorstellt. Das Board hat, als ich es gekauft habe, 170€ gekostet. Für mich zählt das schon zur oberen Mittelklasse, wenn nicht sogar noch höherwertiger. Aber einen Clear CMOS knopf wie bei meinem 5 Jahre alten 120€ Board hat das nicht. - Nein, viel besser ich darf im Handbuch nachschlagen, muss mein Case aufschrauben und soll mit einem Jumper der nicht mit im Lieferumfang war, im ausgeschalteten Zustand 2 Pins für mindestens 3 sekunden brücken.
Bei meinem alten Board hatte ich sowohl hinten an der I/O Blende als auch auf dem Board einen simplen Knopf den ich drücken konnte, schon war die sache erledigt. Total easy und schnell ohne das ich erst ein Handbuch, eine Taschenlampe, Werkzeug und etwas womit ich die Pins brücken kann auftreiben muss.
Nach 1,5 Monaten war mein altes Zeug verkauft. Nun wollte ich mir noch einmal vom selben RAM 16 GB kaufen. War leider nur nirgends mehr zu kaufen. Absolut überall ausverkauft!
Aber ich bin ja geduldig. Anfang diesen Jahres dann kam er endlich.
Schnell den RAM eingebaut, eingeschaltet und - irgendetwas ist komisch. Als würde sich das UEFI beim Startvorgang aufhängen. Nach dem 3. Mal lande ich im UEFI und sehe das mein RAM nur mit 1866 Mhz läuf. Nach einem Speichern und beenden startet auch das Windows ordentlich.
Nach vielen Stunden rumprobieren musste ich feststellen das ich immer das selbe Fehlerbild hatte sobald ich mehr als 2133Mhz einstellte. Ich musste auch feststellen das diese 2133Mhz exakt die von ASRock garantierte Geschwindigkeit bei Vollbestückung aller RAM Bänke ist. Die versteckt sich allerdings irgendwo auf der Webseite in den Details. Ich hatte mich zugegebenermaßen auf die Übersicht der Details verlassen und da war die rede von "3400+Mhz (OC) "
Ich versuchte immer wieder mit dem Takt weiter hochzukommen aber nichts half. Nach einigen Tagen habe ich es dann aufgegeben.
Vorgestern surfte ich die Seite von ASRock an um nachzuschauen ob ein UEFI Update verfügbar ist. Dem war so. Ich also voller vorfreude das Update installiert, PC startet neu, ich lande im UEFI stelle alles notwendige halbwegs ein, reboote und will wieder ins UEFI - Nichts.
EINEN SCHWARZEN BILDSCHIRM HAB´ ICH!!
Zig mal Rechner resettet, neu gestartet, half alles nichts. Das Windows bootete, alles kein Problem. Allerdings hatte das UEFI komischerweise meine Einstellungen nicht übernommen und so musste ich wieder ewig warten bis der Rechner endlich mal hochfuhr.
An dem Abend wurd es dann auch recht spät und ich hatte wirklich keine Lust mehr mich damit zu befassen.
Am nächsten Tag dann, als erstes wieder den Schraubendreher rausgekramt, das Gehäuse aufgeschraubt und mit leichter Wut im Bauch einen Reset durchgeführt. Ich könnte mich immernoch tierisch über die weggefallenen switches aufregen.
Aber es half. Ich kam wieder ins UEFI, sogar mit Bild und Bunt!
Das UEFI also neu eingestellt und mal eine höhere Taktrate vom Ram probiert. - Bootete nicht.
War ja klar. Wobei mir dann beim Neustart einfiel das ASRock die Spannung der RAM Riegel komischerweise immer auf 1,2v statt auf 1,35v setzt.
Also die Spannung hochgeregelt und eine Spannung abgesetzt die sich seltsamerweise 1,05v Spannung nennt, aber auf 1,1v gesetzt war. Ich bin mir aber auch sicher das ich diese schon voher so eingestellt hatte.
Und ihr glaubt es nicht. Ich konnte mit 2440Mhz booten.
Weitere Tests zeigten das ich zwar keine 3200Mhz schaffe, es aber bei leicht gelockerten Timings und 3000mhz schaffe. Das ist schon ein sehr guter Wert, dafür das alle 4 Speicherbänke voll sind, was mich dann natürlich gleich wieder viel versöhnlicher stimmt.
Heute Morgen fiel mir dann auf das ich eigentlich auch kein UEFI update gemacht habe da ich das schon anfang Januar eingespielt hatte. Alles äuserst suspekt und ich kann euch nicht sagen weshalb es auf einmal funktioniert.
Vielleicht, aber nur vielleicht bastel ich mir einen externen Switch um mein UEFI resetten zu können ohne meinen PC aufschrauben zu müssen.
Ob mein nächstes Board wieder ein ASRock wird, weiß ich allerdings noch nicht.